Physiotherapie. Bei der initialen Behandlung craniomandibulärer Dysfunktionen können physiotherapeutische Maßnahmen hervorragende Hilfe leisten. In Zusammenarbeit mit dem Therapeuten können besonders akute, schmerzhafte Erkrankungen der Kaumuskulatur und/oder des Kiefergelenkes erfolgreich behandelt werden. Außerdem kann der Physiotherapeut Übungen, z.B. zur Koordination der Mundöffnungsbewegung, mit dem Patienten einstudieren. Weiterhin ist die Anwendung wärmetherapeutischer Massnahmen in der physiotherapeutischen Praxis möglich. Zur Erzielung eines optimalen Behandlungserfolges sollten sich Zahnarzt und Physiotherapeut über die einzuleitenden Maßnahmen abstimmen. Von besonderem Vorteil kann es sein, wenn der Physiotherapeut neben der manualtherapeutischen Ausbildung Kenntnisse auf dem Gebiet der Behandlung von CMD erworben hat. Physiotherapie kann von Zahnärzten rezeptiert werden. Je nach Bundesland geschieht das über eine Heilverordnung oder über ein Rezept. Neben der Anzahl Anwendungen (z.B. 10 x Manuelle Therapie) muss eine Verdachtsdiagnose vermerkt werden.

Schienentherapie. Ein einfaches und sehr wirkungsvolles Behandlungsmittel zur Vorbeugung und Behandlung von Kiefergelenksbeschwerden ist die so genannte Aufbissschiene. Neben dem
Schutz der Zähne vor weiterer Abnutzung kann eine Aufbissschiene die Belastung der Kiefergelenke reduzieren, Verspannungen in der Kaumuskulatur lösen und so eine zeitweise oder andauernde Reduzierung der Knirschaktivität erreichen. Bei der Eingliederung der Schiene muss darauf geachtet werden, dass diese Unterkieferposition auch bei Zahnkontakt auf dem Kunststoff beibehalten wird. Aus diesem Grunde wird die Schiene sorgfältig eingeschliffen („adjustiert“). Bei nächtlicher Bruxismusaktivität und zur Vorbeugung wird die Schiene nachts getragen. Bei besonders akuten Fällen oder Knirschaktivität am Tage muss die Schiene vorübergehend rund um die Uhr getragen werden. Die richtigen Zahnkontakte und der Heilungsverlauf werden durch den Zahnarzt regelmäßig kontrolliert.

Selbstbeobachtung. Auf den ersten Blick klingt es vielleicht etwas banal. Aber versuchen Sie doch einmal, Ihre Kaumuskelaktivitäten während des Tages zu beobachten. Die Zähne sollen sich nur beim Kauen oder Schlucken berühren, das sind höchstens 15 Minuten am Tag. Malen Sie ein rotes Kreuz oder einen schwarzen Punkt auf ein weißes Stückchen Papier oder nehmen sie auffällige Aufkleber und kleben Sie diese auf Gegenstände in ihrer Umgebung. Dazu eignet sich zum Beispiel die Armbanduhr, der Monitor Ihres Computers, der Autorückspiegel oder das Handy. Immer wenn Sie den Aufkleber sehen, kontrollieren Sie die Stellung Ihrer Zähne zueinander. Sollten Sie sich mit zusammen gebissenen Zähnen „ertappen“, öffnen Sie den Mund für ca. 10 Sekunden weit. Anschließend schließen Sie entspannt den Mund und achten darauf, dass sich die Zähne nicht berühren.
Halten Sie Ihre Lippen geschlossen aber die Zähne auseinander.

Stressbewältigung. Suchen Sie sich eine Ausgleichsbeschäftigung, die Sie von Ihrem täglichen Einerlei ablenkt und auch für körperlichen Ausgleich sorgt. Autogenes Training oder das Erlernen progressiver Entspannungstechniken können den Umgang mit Stress erleichtern. Eine Reihe attraktiver Kurse für das Erlernen dieser Entspannungstechniken werden von den Krankenkassen angeboten. Fragen Sie Ihren Hausarzt! Treiben Sie Sport. Selbst ein Spaziergang oder eine andere leichte sportliche Aktivität kann helfen, die Spannungen abzubauen, die zu Bruxismus geführt haben.

Wenn Sie Schmerzen haben...

Wärme. Warme, feuchte Hitze (Waschlappen, heiße Kartoffel im Strumpf) oder Rotlicht können im Bereich der Kiefergelenke und der Muskulatur zur Verminderung der Schmerzen führen. Rotlicht sollte in der akuten Phase dreimal täglich im Abstand von 30 Zentimetern vom betroffenen Gebiet angewendet werden. Ein warmes Vollbad kann zusätzlich zur allgemeinen Entspannung beitragen. Wenn Ihnen Wärme nicht bekommt oder die Beschwerden verschlimmern, brechen Sie die Behandlung ab. Bei akuten Schmerzen kann auch Kälte (Akkupack) nützlich sein.

Massage. Nach der Erwärmung kann eine örtliche Massage der schmerzhaften Gebiete zusätzlich zur Entspannung beitragen.

Gönnen Sie Ihren Kiefermuskeln eine Pause. Verzichten Sie auf harte und zähe Nahrung (Brötchen, Steaks u.ä.), nehmen Sie mittelweiche Kost zu sich. Wenn die Kiefergelenke und die Kaumuskulatur schmerzen, ist das Kaugummikauen tabu. Außerdem sollte auf langes Sprechen und eine weite Mundöffnung vorübergehend verzichtet werden.

Medikamente. Ibuprofen, Acetylsalicylsäure (ASS), Paracetamol oder Naproxen können bei akuten Schmerzern eine Linderung erzielen. Fragen Sie zur Auswahl des geeigneten Präparates und der entsprechenden Dosierung Ihren Zahnarzt!

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